Clicker – Neue Wege der Interaktion in Massenveranstaltungen

Wie kann es gelingen auch in großen Veranstaltungen Studenten aktiv am Geschehen zu beteiligen? Eine Antwort auf diese Frage könnte der Einsatz von Clicker-Systemen darstellen. Clicker-Systeme sind elektronische Abstimmungssysteme, mit deren Hilfe Studenten per Knopfdruck in der Lehrveranstaltung gestellte Fragen, meist im Multiple-Choice-Format, beantworten können. Die Ergebnisse werden direkt ausgewertet und stehen in Diagrammform zur Anzeige zur Verfügung. Je nach Art der Fragestellung können verschiedene Effekte erzielt werden. Denkbare Szenarien sind beispielsweise das Testen von Vorwissen, die Anregung zur intensiveren Auseinandersetzung mit dargestellten Inhalten, die Abfrage von Meinungen zur Diskussionsinitiierung oder das Einholen eines schnellen Feedbacks für den Dozenten, in wie weit bestimmte Stoffaspekte verstanden wurden.

Welche Systeme gibt es?

Systeme mit speziellen Abstimmungsgeräten

Für Clicker-Systeme werden unterschiedliche Technologien genutzt. Die klassischen Clicker-Systeme benötigen spezielle Hardware. Auf Seiten der Studenten spezielle Abstimmungsgeräten (Clicker vgl. einer Fernbedienung) sowie einer mit dem PC des Lehrenden verbundenen Empfängereinheit. Der Empfänger sammelt die gesendeten Funk-, Infrarot- oder WI-FI-Signale, wertet diese mit einer speziellen Software aus und generiert hieraus eine Darstellung der Ergebnisse, welche sofort zur Projektion in der Veranstaltung zur Verfügung steht. Die Anschaffungskosten für solche Systeme liegen bei bei ca. 1.200,00 - 1.500,00 für 20 Abstimmungsgeräte und bei ca. 5.000,00 - 6.000,00 Euro für 100 Geräte (Preisinformationen 2012/ Komplettpakete mit Abstimmungsgeräten, Softwarelizenz und Empfängereinheit).

 

Wenn Sie selbst einmal ausprobieren möchten, wie der Einsatz eines solchen Systems in Ihrer Veranstaltung ankommt, setzen Sie sich mit uns in Verbindung. Wir stellen Ihnen gerne ein Komplettpaket mit 30 Clickergeräten zu Testzwecken zur Verfügung.

Online-Clicker-Systeme

Neben den klassischen Clicker-Systemen gibt es inzwischen auch Onlinedienste, welche keine zusätzliche Hardware erfordern, da sie es den Studenten ermöglichen, mit eigenen internetfähigen Geräten wie Smartphone, iPad oder Laptop online an den Abstimmungen teilzunehmen. Auch die Ergebnisse stehen dann online zum Abruf bereit. Somit entfällt die Anschaffung der Clicker-Geräte sowie der Empfängereinheit. Darüber hinaus bieten diese Systeme oft zusätzliche Möglichkeiten wie die Erstellung umfangreicher Quizzes oder auch schriftlich Fragen an den Dozenten zu stellen.

Zur Nutzung dieser Dienste benötigt meist nur der Dozent einen (teilweise kostenlosen) Account beim jeweiligen Onlinedienst, Studenten müssen sich in der Regel nicht registrieren. Daneben muss eine ausreichende WLAN Verfügbarkeit im Hörsaal sichergestellt sein.

Für ein erstes Ausprobieren ist der kostenlose Dienst mentimeter ideal. Mit 3 einfachen Schritten ist die eigene Abstimmung in wenigen Sekunden fertig und direkt einsetzbar.

Als kostenlosen Dienst für bis zu 50 Teilnehmer können Sie beispielsweise Socrative einsetzen. Einen kurzen Überblick zum Einsatz von Socrative erhalten Sie hier http://vimeo.com/socrative/intro

Erweiterte Möglichkeiten bietet Ihnen der Dienst GoSoapBox, welchen Sie mit einem kostenlosen Demo-Account für 45 Tage testen können.

Wie kann ich die Systeme einsetzen?

Vor allem Massenveranstaltungen profitieren vom Einsatz der dargestellten Systeme, da diese es ermöglichen das gesamte Auditorium und nicht nur einige wenige Aktive an der Vorlesung zu beteiligen. Die Durchführung der Abstimmungen ermöglicht kleine Reflektions- und Diskussionspausen, welche die Auseinandersetzung mit den Inhalten vertiefen können. Auch die Bildung von Mini-Arbeitsgruppen ist denkbar, indem Studenten aufgefordert werden vor der Abstimmung über Ihre Antwort mit dem Sitznachbarn zu diskutieren. Natürlich gilt auch bei Clickern wie so oft, dass der Erfolg in hohem Maße von der Qualität des Einsatzes abhängt. Diese wird vor allem von der durchdachten Formulierung der Fragen bzw. Antworten bestimmt. Es hat sich gezeigt, dass besonders zu einfache Fragen zu negativen Ergebnissen führen. Einen positiven Effekt auf den Lernerfolg haben Fragen, die eine intensive Auseinandersetzung mit dem vermittelten Inhalt voraus setzen. Fragen können aber nicht nur zum Ziel der Wissensüberprüfung sondern auch für viele weitere Zwecke eingesetzt werden.

Einen kurzen Überblick über mögliche Einsatzszenarien gibt dieses Video

oder auch die Seiten der Vanderbilt University.

Wenn Sie wissen möchten wie Dozenten den Nutzen von Abstimmungssystemen in ihren Veranstaltungen einschätzen, hier drei Beispiele aus der Praxis:

http://www.e-teaching.org/praxis/erfahrungsberichte/wilhelm_abstimmungstool

http://www.uzh.ch/news/articles/2009/gruene-muntermacher-fuer-die-vorlesung.html